Obwohl die Globalisierung dazu geführt hat, dass wir den angelsächsischen Feiertag Halloween in unseren Festtagskalender aufgenommen haben und uns am 31. Oktober alle verkleiden, wird am 1. November in Spanien traditionell Allerheiligen gefeiert.
Auf der gesamten Iberischen Halbinsel ist es Tradition, mit Blumensträußen auf den Friedhof zu gehen, um die Verstorbenen zu besuchen und dann den Tag im Kreise der Familie zu verbringen. Allerdings gibt es außerdem - je nach Provinz, in der man sich befindet, - unterschiedliche Traditionen und Feste, über die wir Ihnen heute alles erzählen wollen.
Alcalá de Henares (Madrid)
In dieser Stadt, die zur Autonomen Gemeinschaft Madrid gehört, wird der 1. November unter dem Namen „Don Juan Tenorio“ gefeiert. Jedes Jahr versammeln sich die Einwohner von Alcalá, um die Aufführungen im Freien zu sehen, die überall im Ort stattfinden.
Cádiz
Am 1. November feiern die Einwohner von Cádiz die „Fiesta de los Tosantos“. An diesem Tag tragen nicht nur Menschen (und sogar Haustiere) ein Kostüm, sondern auf einigen Märkten werden auch Wettbewerbe veranstaltet. An den Ständen sind verkleidete Lebensmittel zu sehen, die komische Szenen darstellen, beispielsweise Tintenfische als Nazarener oder Fische bei ihrer Hochzeit. Die huesos de santo („Heiligenknochen“ - Marzipanröllchen) oder buñuelos de viento (Nonnenfürze) sind typische Köstlichkeiten, die zu diesem Fest verzehrt werden.
Die „Fiesta de los Tosantos“ von Cádiz
Kanarische Inseln
Am 1. November wird auf den Kanarischen Inseln die „Fiesta de los Finaos“ gefeiert, bei der sich die Familie versammelt, um sich an Geschichten, Anekdoten oder Klatsch über die Verstorbenen im Familienkreis zu erinnern. Dazu gibt es Nüsse, Pinienkerne, geröstete Esskastanien und andere typische Speisen der Saison.
Heutzutage feiert man das Fest auch mit Lagerfeuern und Musik auf der Straße.
Die „Fiesta de los Finaos“ von Kanarische Inseln
Kastilien - La Mancha
In einigen Orten Kastiliens wird dieser Tag bis heute mit dem Anzünden von Freudenfeuern auf den Dorfplätzen gefeiert, um sich so vor einer Art Prozession von Geistern und lebenden Toten schützen, die im Volksmund „estantigua“ genannt wird.
In der Stadt Soria nutzt man diesen Tag, um Gustavo Adolfo Bécquer zu huldigen, indem man seine Legende „El monte de las Ánimas“ nachspielt. Die Einwohner von Soria gehen zu diesem Berg, um am Lagerfeuer der Geschichte zu lauschen. Und am Ende des Tages laufen die Mutigsten über die Glut.
„Fiesta de las Ánimas“ Collado strasse, Soria.
Katalonien
In Katalonien ist der Höhepunkt dieses Tages zweifellos die „Fiesta de la Castanyada“, bei der die Menschen zusammenkommen, um geröstete Kastanien und typische Süßigkeiten der Saison, beispielsweise Pinienkern-Panellets, zu essen.
Sant Feliu Sasserra, ein kleiner Ort in der Provinz Barcelona, ist in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November voller Hexen und gedenkt so all den Frauen, die einst der Hexerei beschuldigt wurden. Das Massaker und die Verfolgung werden im Gemeindetheater um 23 Uhr nachgestellt: der Moment, in dem eine Hexe vom Glockenturm gehängt wird.
Tanzende Hexen in Sant Feliu Sasserra
Extremadura
Die Einwohner von Extremadura verbringen diesen Tag mit ihren Familien auf dem Land, wo sie Esskastanien rösten, Nüsse und Quittengelee essen und Granatäpfel mit Zucker zubereiten.
Galicien
In Galicien feiert man in der Nacht vom 31. Oktober eine keltische Tradition namens „Samhain“. Ähnlich wie zu Halloween werden Häuser geschmückt und Kürbisse mit Kerzen ausgeleuchtet. In einigen Orten wird auch „Magosto“ gefeiert, bei dem man sich mit Freunden um ein Lagerfeuer versammelt, geröstete Kastanien isst und Gruselgeschichten erzählt.
„Magosto“ in Galicien
Balearische Inseln
Auf den Balearen bekommen Patenkinder am 1. November traditionell vom ihren Paten gezuckerte Rosenkränze geschenkt. Auf Mallorca hüllten sich die Menschen in der Nacht vom 31. Oktober ganz in weiße Laken, als wären sie Geister.
Jaén
Die Einwohner der Gemeinde Begígar gehen mit Kochtöpfen voller Brei auf die Straße, um die Schlösser der Häuser damit zuzustopfen, da man früher glaubte, so böse Geister vertreiben zu können.
Zaragoza
In dem Ort Trasmoz wird am 31. Oktober ebenfalls Gustavo Adolfo Bécquer gehuldigt, denn eine seiner Legenden, „La tía Casca“, spielt hier. Es handelt sich um die einzige exkommunizierte Gemeinde Spaniens, von der gesagt wird, dass sie verflucht sein soll. Daher feiern die Bewohner das Fest „La Luz de las Ánimas“. Schon ab dem Morgen gehen die Kinder Kürbisse sammeln und später gibt es im Ort eine Fülle an Tänzen, Lagerfeuern und Umzügen, und sogar eine Hexenprozession von der Kirche bis zum Friedhof.
Hexenprozession in Trasmoz, Zaragoza
Wie wir gesehen haben, feiert jede Region Spaniens diesen Tag auf eine andere Weise, aber alle haben etwas ganz typisch Spanisches gemeinsam: mit Familie und Freunden zum Essen zusammenkommen. Wir von El Pozo Alimentación möchten Ihnen unsere gastronomische Empfehlung für diesen besonderen Tag aussprechen: die köstlichen El Pozo Snacks: Original und Diábolo. Denn diese passen perfekt zu einem Essen mit der Familie, sind aber auch der perfekte Begleiter für unterwegs, beispielsweise wenn Sie einige der Orte besuchen, von denen wir Ihnen berichtet haben.